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Danner-Preis
2023 -
Ausgezeichnetes Kunsthandwerk
Eine
Ausstellung der Danner-Stiftung in Zusammenarbeit mit den Museen der Stadt
Landshut.
Ausstellungskuratorin:
Isolde Bazlen
Heiliggeistgasse
394
84028 Landshut
Ausstellungsdauer: 12. Oktober 2023 bis 28. Januar 2024
Öffnungszeiten:
Di - Do und So: 10 - 17 Uhr. Fr, Sa: 10 - 19 Uhr.
Eintritt:
frei |

Seit 1984
verleiht die Danner-Stiftung im Turnus von drei Jahren
für herausragende kunsthandwerkliche
Leistungen den nach ihr benannten Preis. Der Wettbewerb steht unter der
Schirmherrschaft
des Bayerischen Staatsministers für Wirtschaft,
Landesentwicklung und Energie.
Den
diesjährigen Danner-Preis erhält Gunther Pfeffer
für seinen Vitrinenschrank „Raster“,
dessen feingliedrige Hülle aus rasterförmig
angeordneten Tannenleisten je nach Blickwinkel zwischen transparent und
geschlossen changiert – eine Aufforderung, sich aktiv mit dem
Möbel zu beschäftigen und auf die Suche nach dem
Dahinterliegenden zu gehen.
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Der
Film
zur Ausstellung |
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Die
Ausstellung
"Danner-Preis 2023 - Ausgezeichnetes Kunsthandwerk" in
der Heiliggeistkirche in Landshut,
kuratiert von Isolde Bazlen.
Film: Berndt Welz, Zeno Legner,
Angelika Lepper und Michael Mitschka. Produktion: bluelake media.
© Danner-Stiftung
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HD-Video
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Die
Ehrenpreise gehen an Christiane Englsbergers Kopfschmuck
„Fülle“ aus Roggenstroh, Beate Leonards
Vase aus Tombak, die keramische Installation „Lined
up“ von Nico Schipp sowie die Dreidimensionalität
illusionierenden Emaillebroschen von Christoph Straube.
Insgesamt
wurden von der Jury die Arbeiten von 41
WettbewerbsteilnehmerInnen für die Ausstellung
ausgewählt, die in hervorragender Weise handwerkliches
Können, künstlerischen Anspruch sowie innovative
Auseinandersetzung mit aktuellen Tendenzen im Kunsthandwerk
verkörpern. Damit sind Danner-Preis und Danner-Ausstellung
auch in diesem Jahr weithin sichtbarer Ausdruck der Ziele der Stiftung:
junge Talente zu fördern, aber auch etablierte
KunsthandwerkerInnen auszuzeichnen und so zur Fortentwicklung des
Kunsthandwerks in einem lebendigen Diskurs beizutragen.
Die spätgotische Heiliggeistkirche in Landshut bietet ein
außergewöhnliches Ambiente für die
Inszenierung der kunsthandwerklichen Objekte der 14.
Danner-Preis-Ausstellung, die von Isolde
Bazlen kuratiert wurde. Der von historischer Architektur,
Handwerkskunst und Spiritualität erfüllte Raum
schafft einen intensiven und spannenden Bezugspunkt für die
Präsentation und die Auseinandersetzung mit den von jungen
Talenten und etablierten KunsthandwerkerInnen geschaffenen Werken.
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Zur
Galerie:
Ausstellungsrundgang |
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Katalog |
Zur
Ausstellung erscheint in der Arnoldschen Verlagsanstalt ein
umfangreicher
Katalog (Deutsch / Englisch) mit Beiträgen von Helen Williams
Drutt, Pascal Johanssen, Wolfgang Lösche und Marlen Topp
Mit dem Danner-Preis, weiteren vier
Ehrenpreisen und einer außergewöhnlichen Ausstellung
in der Heiliggeistkirche in Landshut zeichnet die Danner-Stiftung 2023
zum 14. Mal herausragende kunsthandwerkliche Leistungen aus. Die
KünstlerInnen und Objekte stehen für handwerkliche Perfektion und
neue gestalterische Ideen. Sie werden im Katalog in
großformatigen Abbildungen und informativen
Konzeptbeschreibungen vorgestellt. Beiträge renommierter
AutorInnen setzen sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit der
Bedeutung und Entwicklung des Kunsthandwerks auseinander.
352 Seiten, Format 17,2 x 24,6 cm, 188
Abbildungen, Deutsch / Englisch. Hardcover mit Farbschnitt, €
38,00. Erhältlich im Buchhandel. ISBN 978-3-89790-703-4
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Online Leseprobe |
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Ausstellungskuratorin Isolde Bazlen
zur Ausstellungskonzeption |
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Moderne
kunsthandwerkliche Spitzenklasse präsentiert in historischer
sakraler Architektur – die Ausstellung anlässlich
des 14.
Danner-Preises bewegt sich in der Heiliggeistkirche in Landshut in
einem besonderen Spannungsfeld: Die fordernde, dominante Umgebung der
spätgotischen Hallenkirche möchte respektiert werden
und
zugleich wird den einzelnen kunsthandwerklichen Objekten der Freiraum
zugestanden, sich individuell Geltung zu verschaffen. Die im
Sternengewölbe der Kirche vorgegebene Leitfarbe –
ein
sattes, fast orangefarbenes Gelb – wird in Vitrinen, Podesten
und
einer zusätzlichen Lichtinstallation bewusst aufgegriffen. Die
kräftige Farbigkeit erzeugt so eine verbindende Klammer.
Um
die
herbe Strenge
und Symmetrie des Kirchenbaus noch zu betonen, stehen die Tischvitrinen
in der Apsis hinter dem noch immer vorhandenen Altar streng im
Halbkreis. Die Hochvitrinen säumen den linken Seitenbereich
und
die Bodenpodeste für die Arbeiten des
Danner-Preisträgers
Gunther Pfeffer befinden sich im rechten Seitenschiff. Zur
Akzentuierung der Mittelachse beleuchtet eine eigens eingezogene
Licht-Traverse eine Reihe von Präsentationstischen in der
zentralen Flucht.
Da die
gotischen Fenster
in der Heiliggeistkirche nicht mehr die ursprüngliche
Farbigkeit
besitzen, stellt das Ausstellungskonzept eine Brücke zum
traditionellen Umgang mit Licht in der Gotik her. Reflektierende runde
Scheiben hängen verteilt im gesamten Raum und werfen
–
verstärkt durch gerichtete gelbe Strahler – das
einfallende
Sonnenlicht zurück. Der hohe vertikale Raum wird so durch
mäandernde Lichtpunkte belebt und die Leitfarbe der
Ausstellung in
den gesamten Innenraum der Kirche geworfen. Diese spielerisch-poetische
Komponente bricht die Striktheit der gotischen Architektur auf. Die
wandernden Reflexe akzentuieren das Immaterielle in der Aura der
künstlerischen Objekte und korrespondieren so auch mit dem
geweihten Ausstellungsraum und seinem ursprünglichen Auftrag
– einer beständigen feinstofflichen Gegenwart.
Zugleich
zaubern sie optisch ein ständig wechselndes Stimmungsbild. Wie
die
kurze Zwiesprache zwischen einem Objekt und seinem
vorübergehenden
Betrachter.
In
den
für die
museale Nutzung der Heiliggeistkirche rechts und links des Westportals
eingerichteten Dunkelräumen, sind für die Dauer der
Ausstellung Porträtfilme über den
Danner-Preisträger und
die vier EhrenpreisträgerInnen zu sehen. Während der
Werkstattbesuche bei den prämierten KunsthandwerkerInnen
entstanden rund fünfminütige Werkschauen und
Interviews, die
einen Einblick in die Arbeit der KünstlerInnen geben.
Die
Objekte selbst
stehen, liegen und hängen im hellen Licht des Kirchenschiffs
und
können sich an den ihnen zugewiesenen Plätzen optimal
entfalten. Die einheitliche Farbgebung und der streng geometrische
Aufbau der Präsentationsmöbel halten die Vielfalt der
Exponate in einem großen Zusammenhang. So verlieren sich auch
die
filigraneren Arbeiten und die Objekte mit einer ganz anderen Farbigkeit
nicht in der Weite des Sakralbaus.
Kunsthandwerk
und
Kirchenarchitektur gehen in dieser Ausstellung eine einzigartige
Verbindung ein: Eine eindrucksvolle Inszenierung, die den
ausgezeichneten Exponaten in ihrer handwerklichen Perfektion und ihrer
innovativen Gestaltung Geltung verschafft. |
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